Freitag, 22. Januar 2016

# Deocreme- DIY



Ich versuche ja immer ein bisschen die Sachen die ich fertig kaufe zu reduzieren, besonders die ganzen Drogerieartikel mit dem dämlich-riesigen Verpackungsanteil gehen mir auf die Nerven. Dann habe ich mich zufällig irgendwie auch mal mit Inhaltsstoffen und den Aluminiumsalzen und so ein bisschen auseinandergesetzt (Zusammenfassung: https://news.utopia.de/ratgeber/so-schaedlich-ist-aluminium-im-deo/) und beschlossen zu vermeiden was sich sowieso mit wenig Aufwand vermeiden lässt. Als Seifensiederin bin ich dem Herstellen von eigener Kosmetik ja sowieso nicht abgeneigt, und Rezepte für DIY-Deos kursieren im Internet auch genügend.

Ich habe einfach das allereinfachste Rezept genommen das ich gefunden habe, mein Fundus gab auch alle Zutaten noch her:

1 Teil Speisestäke
1 Teil Natron (Backnatron)
1-2 Teile Kokosfett
Ein paar Tropfen ätherisches Öl (das einigermaßen hautverträglich sein sollte)

im Winter: Bienenwachs
im Sommer: Pflanzenöl

Speisestärke bekommt man im Supermarkt, Natron nur in relativ kleinen Mengen (Kaisernatron). Zum herstellen von Badekugeln braucht man das auch, und im Haushalt ist es auch immer nützlich, also lohnt es sich schon mal bei omikron oder so ein Kilo zu bestellen. Kokosfett nehme ich meistens das aus dem Asialaden. 

Das Fett wird geschmolzen, alles gemischt, umgerührt und in eine Dose gefüllt. Fertig! Man trägt das ganze einfach wie eine Creme auf. Man benötigt nur sehr kleine Mengen, diese Dose hat fast ein Jahr gereicht.





Der Praxistest dauert nun schon mehr als ein Jahr und ergab folgendes:
  1. Die Umstellung dauert. Wenn man bis jetzt immer Anti-Transpirant benutzt hat ist es am Anfang komisch zu schwitzen, und man müffelt schon auch mehr.  Man sollte die Umstellung also vielleicht nicht im Hochsommer wagen, oder wenn dann im Urlaub oder so… Ich weiß nicht mehr wie lange das gedauert hat, aber vielleicht eine Woche oder so..

  2. Nach der Umstellung wirkt das Zeug.  Besser als so manches Naturkosmetik-Deo aus dem Drogeriemarkt.

  3. Es kann zu Hautirritationen kommen. Am Anfang habe ich manchmal so blöde Pickelchen bekommen. Dagegen hilft es, einfach nur kleine Mengen aufzutragen, und vielleicht nicht direkt nach dem Rasieren. Bei den ätherischen Ölen sollte man auch darauf achten, dass man keine benutzt, auf die man reagiert. Man schwitzt und stinkt nach einer gewissen Zeit dann wieder insgesamt weniger. (Inzwischen hat sich das wieder gegeben, ich habe gar keine Probleme mehr mit Hautirritationen. Beim zweiten Versuch habe ich weniger Fett und mehr Stärke genommen als im Rezept angegeben ist, da ich die Probleme mal auf das Natron geschoben habe, klappt gut bis jetzt)

  4. Im Sommer muss man das Deo manchmal im Kühlschrank aufbewahren, Kokosfett schmilzt bei circa dreißig Grad. Wenn das passiert einfach nochmal gut umrühren und in den Kühlschrank stellen. Im Winter ist es dafür steinhart. Ich habe vor kurzem nochmal eine neue Portion gemacht und einfach noch einen Teelöffel flüssiges Fett, also einfach Rapsöl (hatte gerade nix besseres) dazu getan. Jetzt ist es echt besser streichfähig^^  Ich glaube nur kaum dass ich die Dose bis zum Sommer aufbrauchen werde, und dann wird das wahrscheinlich ziemlich schnell flüssig..
Nachtrag: Im Sommer ein bisschen Bienenwachs mit in die Mischung rühren, so ein paar Plättchen (1TL ca?) reichen schon. Dadurch schmilzt die Creme nicht so schnell, und ist auch nicht so steinhart wie aus dem Kühlschrank